Letztes Wochenende fanden die Europameisterschaften im tschechischen Račice, ca. 120 km von Dresden entfernt, statt. Mit diesem Regattakurs verbinde ich überwiegend gute Erinnerung, da ich 2009, 2013 und 2014 an gleicher Stelle schon einige Erfolge bei internationalen Regatten und Weltcups erzielen konnte. Auch nach diesem Wochenende kehre ich gerne nach Račice zurück. Spätestens im nacholympischen Jahr 2017 zur Weltmeisterschaft.

Die Strecke und die Organisation waren vorbildlich. Das schlechte Wetter, welches zunächst angekündigt war, blieb auch aus und uns begleitete mehr oder weniger strahlender Sonnenschein durch das Wochenende. Der diesjährig frühe Zeitpunkt der Europameisterschaften hatte zur Folge, dass wir nur mit einer zehn Mann starken Mannschaft anreisten, da die nationalen Qualifikationen noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Ebenfalls konnten wir vorher nicht sagen, wo wir international mit unseren momentanen Leistungen stehen, da es dieses Jahr noch kein Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz gab.

Nach einem einwöchigen Mannschaftsboot Lehrgang in Kienbaum reisten wir Mittwoch nach Račice. In dem Lehrgang ging es darum den Rhythmus im K2 gemeinsam mit Rony wieder zu finden. Das ist uns, für die kurze Zeit, relativ gut gelungen. Am Freitag und Samstag standen jeweils die Vorläufe im K1 über die 500m und im K2 über die 200m an. In beiden Vorläufen konnte ich mich, beziehungsweise wir uns, direkt für das Finale qualifizieren.

Am Sonntag war es so weit, der Tag der Wahrheit. Die Finals standen an. Ein großer Dresdner Fanblock, von etwa 30 Leuten, lies sich das Spektakel am Sonntag nicht entgehen.

Das K1 Finale über 500m war zunächst ein kleiner Dämpfer für die Erwartungen der mitgereisten Fans, jedoch noch größer für meine eigenen Erwartungen. Ich kam nicht über einen zweiten Platz hinaus. Das gute ist, dass wir jetzt wissen, woran es gelegen hat und wir über die Saison, bis zur WM an den Schwächen des Rennens arbeiten können.

Dreieinhalb Stunden später stand das K2 Finale über 200m, das vermeintlich wichtiger Finale, das es eine olympische Distanz ist, an. Der Rennen lies für den Zuschauer nix an Dramatik und Spannung offen. Als Favorit und Vorjahressieger mussten wir auf den ersten Metern ein bisschen Federn lassen, erkämpften uns jedoch die entscheidenden Zentimeter, gegenüber den Weltmeistern aus Serbien, bis zur Ziellinie zurück.

Das zunächst zufriedenstellende Fazit des Wochenendes ist mit einmal Gold und einmal Silber nicht ganz verkehrt. Jedoch gibt es bis zur Weltmeisterschaft Mitte August in Mailand, wo es gleichzeitig und die Quotenplätze für Olympia geht, noch ein bisschen was zu tun. Es wäre aber auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Denn Zufriedenheit ist der erste Schritt zum Stillstand.

Viele Grüße

Tom